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Die EinladungOverlay E-Book Reader

Die Einladung /
Roman

Autor: Emma Cline

Übersetzt von: Monika Baark
Deutsch
2023 - Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Random House

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Inhalt

Kurztext / Annotation
Eine abgründige Geschichte von Abhängigkeit und Macht, von Manipulation und Grenzüberschreitung. Nach 'The Girls' der neue Roman von Emma Cline
Der Sommer in den Hamptons neigt sich zum Ende, und Alex ist nicht mehr willkommen. Denn egal, wie nahe sie der Welt der Reichen und Schönen gekommen ist: Sie ist immer nur zu Gast - und keine Einladung gilt für immer. Ein Fehltritt bei einem Dinner, und schon setzt Simon, der ältere Mann, dem Alex Gesellschaft geleistet hat, sie vor die Tür. Und so geistert sie durch Gärten und über Dünen, während die Sonne vom Himmel brennt. Darin geübt, sich den Wünschen und Erwartungen anderer anzupassen, lässt Alex sich von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten driften und hinterlässt dabei eine Spur der Zerstörung, die nur ein Ziel kennt: Simons Gartenparty am Ende der Woche. Nach dem gefeierten Debüt 'The Girls' der langersehnte neue Roman von Emma Cline.

Emma Cline wuchs in Kalifornien auf. Für ihr schriftstellerisches Schaffen wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Plimpton Prize for Fiction der Paris Review. Ihre Erzählungen erschienen u.a. im New Yorker, Granta und der Paris Review. Sie wurden wiederholt in die Best American Short Stories-Anthologie aufgenommen. Bei Hanser erschienen ihr gefeiertes Debüt The Girls (Roman, 2016), der Erzählungsband Daddy (2021) und zuletzt Die Einladung (Roman, 2023).

Textauszug
1

Jetzt war August. Das Meer war warm und jeden Tag wärmer.

Alex wartete, bis eine Reihe von Wellen zu Ende war, bevor sie sich einen Weg ins Wasser bahnte, mit stapfenden Schritten, bis es tief genug war für einen Kopfsprung. Einige kraftvolle Schwimmzüge und sie war draußen, jenseits der Brandung. Das Wasser war ruhig.

Von hier aus war der Sand makellos. Das Licht - das berühmte Licht - gab dem Ganzen etwas Liebliches und Mildes: dem dunklen europäischen Grün des Buschwerks, dem Dünengras, das sich in flüsterndem Einklang wiegte. Den Autos auf dem Parkplatz. Selbst den Seemöwen, die einen Mülleimer umschwärmten.

Am Ufer waren die Handtücher von gelassenen Strandgängern besetzt. Ein Mann mit der Bräune teurer Ledertaschen stieß ein Gähnen aus, eine junge Mutter wachte über ihre Kinder, die zur Brandungslinie hin und zurück rannten.

Was würden sie sehen bei Alex' Anblick?

Im Wasser war sie genau wie alle anderen. Nichts Ungewöhnliches an einer jungen Frau, die allein im Meer schwamm. Unmöglich zu sagen, ob sie hierhergehörte oder nicht.

Als Simon zum ersten Mal mit ihr an den Strand gegangen war, hatte er am Eingang seine Schuhe abgestreift. Das machten anscheinend alle: Vor dem niedrigen Holzgeländer stapelten sich Schuhe und Sandalen. Und die nimmt keiner mit?, hatte Alex gefragt. Simon zog die Augenbrauen hoch. Wer würde denn anderer Leute Schuhe mitnehmen?

Doch das war Alex' erster Gedanke gewesen - wie einfach es wäre, hier draußen Sachen mitgehen zu lassen. Alle möglichen Sachen. Die Fahrräder, die am Zaun lehnten. Die Taschen, unbeaufsichtigt auf Handtüchern. Die Autos, die unabgeschlossen blieben, denn niemand wollte seine Schlüssel am Strand dabeihaben. Ein System, das nur funktionierte, weil alle glaubten, sie seien unter ihresgleichen.

Bevor Alex zum Strand aufgebrochen war, hatte sie eine von Simons Schmerztabletten geschluckt, Überbleibsel einer lang vergangenen Rückenoperation, und schon hatte sich die vertraute Watte über sie gelegt, und das Salzwasser ringsum wirkte zusätzlich narkotisierend. Ihr Herz klopfte angenehm, merklich, in der Brust. Wie kam es, dass man sich im Meer wie ein so guter Mensch fühlte? Sie ließ sich auf dem Rücken treiben, ihr Körper bewegte sich leicht im Hin und Her der Strömung, die Augen geschlossen gegen die Sonne.

Am Abend würde es eine Party geben bei einer Freundin von Simon. Oder einer Geschäftsfreundin - all seine Freunde waren Geschäftsfreunde. Bis dahin endlose Stunden, die es zu verschwenden galt. Simon würde den Rest des Tages arbeiten, Alex wäre sich selbst überlassen, wie schon die ganze Zeit über, die sie hier draußen waren - fast zwei Wochen inzwischen. Es machte ihr nichts aus. Sie war fast jeden Tag an den Strand gefahren. Hatte sich in stetem, aber, wie sie hoffte, unmerklichem Tempo durch Simons Schmerzmittelvorrat gearbeitet. Und hatte Doms zunehmend verstörende Nachrichten ignoriert, was relativ einfach war. Er hatte keine Ahnung, wo sie war. Sie versuchte seine Nummer zu blockieren, doch er kam mit irgendwelchen neuen durch. Bei nächster Gelegenheit würde sie ihre eigene Nummer ändern lassen. Am Morgen hatte Dom weiteres Gift verspritzt:

Alex

Alex

Antworte mir

Auch wenn die Nachrichten noch immer ein Schlingern in ihrem Magen auslösten, brauchte sie nur vom Telefon aufzublicken, und alles schien handhabbar. Sie war in Simons Haus, die Fenster geöffnet auf reines Grün. Dom war in einer anderen Sphäre, einer, bei der sie so tun konnte, als existiere sie kaum noch.

Alex ließ sich noch immer auf dem Rücken treiben, öffnete die Augen, desorientiert vom Knallen der Sonne. Sie richtete sich auf, mit Blick zum Ufer: Sie war weiter draußen als gedacht. Viel weiter. Wie war das passiert? Sie versuchte Kurs auf den Strand zu nehme

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Die Einladung
Untertitel:Roman
Untertitel:Übersetzt von: Monika Baark
Autor:Emma Cline
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Random House
Erscheinungsjahr:2023
Sprache:Deutsch
320 Seiten
ISBN-13: 978-3-446-27850-9

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