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Der Tote im Pool /
Ein Fall für den Konsul

Autor: Jean-Christophe Rufin

Übersetzt von: Barbara Reitz; Eliane Hagedorn
Deutsch
2024 - Tropen

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Inhalt

Kurztext / Annotation
Je rätselhafter der Mordfall, desto wichtiger der Weißwein In Mosambik wird die Leiche eines Hotelbesitzers aus dem Pool gefischt, kurz darauf seine französische Exfrau verhaftet. Doch ist sie tatsächlich die Mörderin? Der tödlich gelangweilte Konsul Aurel Timescu hat da so seine Zweifel. Mit einem Glas Weißwein in der Hand beginnt er zu ermitteln. Und taucht ein in eine Welt aus Korruption, komplizierten Liebesbeziehungen und dubioser Diplomatie. Konsul Aurel Timescu wittert kriminelle Machenschaften: Kurz nach seiner Versetzung nach Maputo, Mosambik, wird ein unliebsamer Hotelbesitzer tot in seinem Pool aufgefunden. Im Gegensatz zur Polizei ist der Konsul sich sicher, dass die Exfrau des Toten unschuldig im Gefängnis sitzt. Doch wer hat den Hotelier stattdessen auf dem Gewissen? Kurzerhand stellt Aurel Timescu seine eigenen Ermittlungen an. Es dauert nicht lang, und er stößt auf die illegalen Machenschaften von Bauunternehmern und Wilderern auf der Jagd nach Elfenbein. Aber sein untrüglicher kriminalistischer Spürsinn und ein paar Gläser Weißwein bringen ihn auch dieses Mal auf die richtige Fährte. »Ein scharfsinniger Konsul in der Tradition von Columbo!« LE FIGARO

Jean-Christophe Rufin, geboren 1952, ist einer der renommiertesten Autoren Frankreichs. Sein Debütroman wurde mit dem Prix Goncourt du premier roman und dem Prix Méditerranée ausgezeichnet, 2001 erhielt er den Prix Goncourt. Er war langjähriger Vizepräsident der Organisation Ärzte ohne Grenzen und außerdem Staatssekretär im französischen Verteidigungsministerium und beim Roten Kreuz. 2007 wurde er französischer Botschafter im Senegal. Rufin ist Mitglied der Académie française.

Textauszug
I

Eigentlich verwunderte es niemanden, dass man ihn ertrunken in seinem Swimmingpool gefunden hatte.

Schon lange hatte Béliot, der alte Béliot, wie er sich gern selbst nannte, um sich herum Hass geschürt. Da musste es irgendwann zu einem Gewaltausbruch kommen. Unter den Auswanderern in Mosambik war er zwar bekannt, doch hielten sich alle nach Möglichkeit von ihm fern. Selbst die vor Ort lebenden Franzosen, von denen es in dieser ehemaligen portugiesischen Kolonie ohnehin nicht viele gab, gingen ihm aus dem Weg. Durchreisende, Touristen, internationale Beamte oder leitende Angestellte, die hier für ihre Firmen tätig waren, verirrten sich nur selten in sein Haus.

Dabei war sein Hotel, die Residenz dos Camarões, günstig in der Nähe des Stadtzentrums und des Hafens gelegen. Doch es kursierten zu viele Gerüchte, die dem Ruf des Hotels geschadet hatten. Die wenigen Gäste, die sich dennoch hierher trauten, wurden schnell Zeugen peinlicher Szenen.

Béliot verbrachte seine Tage in einem Korbsessel mit abgenutzten Kissen, von dem aus er den Garten und den Pool im Blick hatte. Auf dem Tischchen vor ihm lagen verstreut Zeitungen, daneben stand zumeist ein Glas Whisky mit halb geschmolzenen Eiswürfeln. Mit einem kleinen Knopf, der unter dem Tisch angebracht war, konnte er eine der Bedienungen rufen. Diese Aufgabe wurde abwechselnd von zwei oder drei jungen Afrikanerinnen übernommen. Wenn der Klingelton ertönte - nie weniger als fünfmal in Folge - näherte sich die jeweils Zuständige widerwillig. Béliot erteilte ihr knappe Befehle, die wie Peitschenhiebe knallten.

Die Mädchen waren daran gewöhnt. Und sie hatten ein probates Mittel gefunden, um den Chef zu besänftigen: Sie zwängten ihr Hinterteil in einen hautengen Rock und knöpften die Bluse bis zum Bauchnabel auf. Wenn sie Béliot dann den georderten Whisky servierten, beugten sie sich tief zu ihm hinab und ließen eine schwarze, samtige Brustwarze vor seinen Augen schwingen, die ihn beschwichtigte. Anschließend kehrten sie hüftwiegend in den Dienstbotenbereich zurück. Auch wenn die Zeit verging, das Alter kam und der Körper schwächer wurde, so war der alte Béliot doch nicht von fleischlichen Begierden befreit. Noch immer war sein vom Verlangen getrübter Blick auf die sich entfernenden Hinterteile und Schenkel geheftet. Bisweilen erlaubte er sich sogar, zuzulangen, was die Mädchen vertragsgemäß akzeptierten. Sie wussten, dass der alte Weiße nicht weitergehen würde, da seine angetrauten Frauen um ihn herum über ihn wachten.

Die Residenz dos Camarões war ein altes Herrenhaus, das aufgestockt und seitlich erweitert worden war. Béliot hatte es in Eigenregie umgebaut. Als ehemaliger Bauleiter hatte er einige Projekte verantwortet - Brücken, Flughäfen, Bürogebäude. Viele offizielle Bauwerke der mosambikanischen Hauptstadt und anderer Städte auf dem gesamten afrikanischen Kontinent waren sein Werk. Doch auf keines war er so stolz wie auf sein Anwesen. Nach der Entkolonialisierung von Mosambik im Jahr 1975 hatte er es sehr günstig erworben. Es handelte sich um das Eigentum eines wenig begüterten Portugiesen, der geflohen war. Der eigentliche Wert lag in dem großen tropischen Garten, der mit einheimischen Mangobäumen und Palmen bepflanzt war, aber auch mit aus Brasilien importierten Arten wie Jakarandas und Paubrasilias. Die dichte Vegetation sorgte für kühlen Schatten, der nun, da sich Maputo in eine verstopfte und laute Hauptstadt verwandelt hatte, besonders wertvoll war.

Beim Kauf des Anwesens hatte Béliot nicht recht gewusst, was er damit anfangen sollte, da er sich zu jener Zeit wegen seiner Bauprojekte häufig im Ausland aufhielt. Damals hieß der Ort noch Lourenço Marques und wirkte wie eine kleine, verschlafene portugiesische Kreisstadt. Der Bauunternehmer machte hier, wo er später auch seinen Ruhestand verbringen wollte, zunächst Urlaub. Nach und nach war das

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Der Tote im Pool
Untertitel:Ein Fall für den Konsul
Untertitel:Übersetzt von: Barbara Reitz; Eliane Hagedorn
Autor:Jean-Christophe Rufin
Verlag: Tropen
Erscheinungsjahr:2024
Sprache:Deutsch
208 Seiten
ISBN-13: 978-3-608-12251-0

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