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Rezensionen von gaby2707:

Ein absoluter Wohlfühlroman

Das Licht in den Birken von Romy Fölck

Benno Findeisen betreibt nach einem Unfall von vor 20 Jahren in einem Waldstück in der Lüneburger Heide einen Gnadenhof für alte, ausgesetzte Tiere. Jetzt ist er pleite und der Hof steht vor der Zwangsversteigerung. Als er in der Früh beim Holz sammeln ist, hört er die Schmerzenslaute der jungen Juli.

Sie ist zu Fuß auf dem Weg nach Amsterdam und findet sich mit verletztem Fuß und Auge in Auge mit einem Wolf in einem Waldstück in der Lüneburger Heide wieder. Natürlich nimmt Benno die Verletzte mit nachhause.
Thea Lorenz hat vor 20 Jahren ihre Heimat Deutschland verlassen und sich zuerst in Lissabon mit Aushilfsjobs, dann im portugiesischen Alentejo als Wanderhirtin mit ihren Ziegen ein neues Leben aufgebaut. Nun zieht sie das Heimweh zurück in die Lüneburger Heide, wo sie durch eine Kleinanzeige eine Wohnung auf dem Findeisenhof gefunden hat.

Was die drei so unterschiedlichen Menschen auf dem Gnadenhof alles erleben und wie sich ihr Zusammenleben gestaltet, das hat Romy Fölck in diesem Buch sehr eindrücklich und lesenswert beschrieben.
Abwechselnd erzählen der menschenscheue, knurrige Benno, dem Tiere näher sind als Menschen und dem die Schulden schon weit über den Kopf gewachsen sind, er diesen aber einfach in den Sand steckt; die lebenslustige, aufgeschlossene Thea, die mit ihren beiden Ziegen Clara und Aurélia nun in Deutschland angekommen ist und plötzlich ihrer Ziehtochter Annika gegenübersteht; und Juli, die in einem Dauerzoff mit ihrer Mutter steckt; ihre Geschichten. Ich tauche immer weiter in ihre Leben ein und lerne sie besser kennen. Jeder der drei hat sein Päckchen zu tragen und ein Zusammenleben muss erst gelernt werden. Aber Thea und Juli schaffen es die harte Schale von Benno zu knacken.
Durch Romy Fölcks leichten, bildhaften und eindrucksvollen Erzählstil komme ich mir vor, als säße ich auf dem Gnadenhof auf einer Bank, würde einen Chili-Kaffee und ein Maisbrot genießen und dem Leben der drei Menschen zusehen. Ich bin dabei, wie sie Pläne schmieden, ihre Ideen langsam verwirklichen und lernen miteinander aus zu kommen. Das Zwischenmenschliche hat die Autorin sehr gut heraus gearbeitet und mir nahe gebracht.
Durch Thea blitzt die portugiesische Sprache immer wieder mal durch, was mir sehr gut gefällt. Durch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen kommt der Wunsch nach einem Besuch der Heide auf.

Ich hatte wunderbare Lesestunden mit einem beeindruckenden Buch voller Herzenswärme und Menschlichkeit. Ich war mit drei Menschen zusammen, die ich gerne als Freunde hätte. Und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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Die Vergangenheit holt Mitzi ein

Und täglich grüßt die MörderMitzi von Isabella Archan

Nachdem sie das von ihrer Oma geerbte Grundstück verkauft hat, ist Maria Konstanze Schlager, die schon in der Schule nach einem Unglück in ihrer Fmilie den Namen „Mördermitzi“ bekam, bald stolze Besitzerin eines Kaffeehauses in Lilienfeld, das den Namen ihrer Oma tragen wird. Ihr Freund und Partner Rudolfo Sommer, der das Café Therese führen wird, hat gerade alle Hände voll mit der Renovierung zu tun.

Mitzis Leben gerät mächtig aus den Fugen als sie einen mysteriösen Brief von ihrem tot geglaubten Bruder Benni erhält. Sollte der die damalige Gasexplosion, bei der auch ihre Eltern ums Leben gekommen sind und die sie verursacht hat, wirklich mit dem Leben davon gekommen sein?
Ihre beste Freundin Agnes Kirchnagel hat derweil die Leitung der Polizeidienststelle Kufstein übernommen. Sie muss sich zusammen mit ihren Kollegen Bastian Klawinder und Elsbeth Kucherer um einen Bogenschützen kümmern, der scheinbar wahllos auf Wanderer schießt. Werden sie ihn schnappen können bevor es Tote gibt?

Der im Emons Verlag erschienene Krimi von Isabella Archan ist bereits der 6. Fall dieser Reihe. Und wie immer habe ich mich sehr gefreut, dass ich Mitzi, die mir mit den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist, wiederlesen durfte.
Mitzis totgeglaubter Bruder Benni bringt gerade ihr Leben ganz schön durcheinander. Hat er die damalige Explosion wirklich überlebt? Mitzi möchte so gerne daran glauben. Aber sie plagen genau so Zweifel wie Agnes, die ihr aber in dieser Situation gerade garnicht helfen kann. Für sie gilt es den Bogenschützen zu finden und auch ihren Partner und Töchterchen Konstanze unter einen Hut zu bringen. Den Bogenscützen finde ich in soweit sehr interessant, dass ich ihn bei seinen Vorbereitungen begleite ohne zu wissen, um wen es sich dabei handelt.
Ich liebe den humorvollen, bildhaften und leicht zu lesenden Erzählstil von Isabella Archan sehr. Sie hat es geschafft, dass ich mit Mitzi gelitten und gehofft habe, aber auch mir ihr lachen konnte. Sie hat mich mit ihren geschickt eingebauten Wendungen wieder auf falsch Fährten gelockt. Ich wusste bis kurz vor Schluss nicht, wohin mich die Reise schlussendlich führen würde. Ich war dann doch ganz schön überrascht.
Schön, dass nun das Café Therese bald eröffnet und Mitzi, die gerade nicht mehr von Albträumen geplagt wird, richtig zur Ruhe kommen kann.
Zum Schluss bekomme ich noch die Erläuterung zu den 12 verschiedenen Kaffeesorten, die im Café Therese angeboten werden, das Rezept zu Omas Apfeltommerl und ein Glossar mit den österreichischen Worten, die hier in der Geschichte vorkommen.

Ein spannender, aufregender und doch humorvoller Krimi, der mich an sich gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen hat.

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Ein mörderischer Aufenthalt am Lago Maggiore

Mord am Lago Maggiore von Alexandra Holenstein

Tabea und Ludwig Kummer stehen vor einer schwierigen Entscheidung. Sie müssen aus ihrer Züricher Wohnung raus und Ludwigs Vater hat ihnen angeboten zu ihm in die Villa Felicità am Lago Maggiore in Ascona zu ziehen. Beide haben allerdings nicht das beste Verhältnis zu dem alten eigensinnigen Herrn.

Der Garten, den Tabea dort bewirtschaften kann, gibt schließlich den Ausschlag für den Umzug. Dann, einige Tage später, liegt Herbert tot auf seinem schwarz-roten Orientteppich – vergiftet.
Da die Commissaria Lara Patelli mit den Ermittlungen nicht so richtig weiter kommt, beschließt Tabea die Aufklärung selbst in die Hand zu nehmen. Nicht ahnend, wie sehr sie sich damit selbst in Gefahr bringt.

Autorin Alexandra Holenstein hat mich mit diesem leisen Krimi und vor allem dem Humor, den ich da geboten bekomme, vollkommen überzeugt. Angesiedelt am wunderschönen Lago Maggiore, auf den ich immer mal wieder einen Blick werfen kann, erzählt sie die ganze Geschichte jeweils abwechselnd aus der Sicht von Tabea und von Ludwig. Dadurch bin ich auch durch ihre Gedanken noch näher am Geschehen und auch an ihnen selbst dran.
Der sehr unterhaltsame Krimi mit einem großen Anteil an Komödie um den vergifteten Hausherrn ist schon etwas speziell. Fast jeder der Mitwirkenden, seien es Mario und Paul, die beiden Freunde von Herbert, seine Fitnesstrainerin Kassandra, die Nachbarin Olivia, die Haushälterin Matilda oder der Gärtner Guiseppe - sie alle haben einen mehr oder weniger triftigen Grund, Herbert aus dem Leben zu katapultieren. Außerdem stellt sich bald heraus, dass Herbert nicht der war, als der er sich gerne dargestellt hat. Die Aufgabe, das alles aufzudröseln und sich einen Überblick zu schaffen, damit hat Tabea alle Hände voll zu tun. Dazu kommt, dass ihr Mann Ludwig nichts besseres zu tun hat, als ewig hinter der charmanten Commissaria Lara her zu schawenzeln. Das trägt natürlich auch nicht dazu bei, den Haussehen, der eh etwas schief hängt, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Daneben hat sie auch noch Herberts Basset Bruno an der Backe, der eigentlich zu Kassandra sollte, die ihn aber nicht brauchen kann. Alles in allem eine schwierige Situation für die so sympathische Tabea.
Wunderschön finde ich auch die Beschreibungen am See mit dem Blick auf die Berge, die Inseln im See, die Blüten- und Farbenpracht überall. Und natürlich Tabeas Garten, in dem es grünt und blüht und sie mit dem Verarbeiten von Obst und Gemüse gar nicht nach kommt. Das erzeugt ein unglaubliches Urlaubsfeeling und ich wäre so gerne mal mit einem Glas Wein in der Hand auf der kleinen Steinbank an der Villa gesessen und hätte vor mich hin geträumt.
Das einzige, was mir nicht gefallen hat, sind die dauernden Einschübe von italienischen Worten oder Sätzen. Deren Übersetzung ergibt sich dann zwar zum Teil aus dem Text oder wird direkt übersetzt. Mich hat das beim lesen leider nur gestört. Und um das italienische Flair zu erzeugen hat man den See mit seinem Drumherum. Da ist die Sprache für mich Nebensache.

Ich habe den Kurztrip nach Ascona an den Lago Maggiore sehr genossen, wurde bestens unterhalten und konnte beim Ermitteln gut mit rätseln. Für mich eine absolute Leseempfehlung.

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Eine fesselnde Fortsetzung

Hildur - Das Grab im Eis von Satu Rämö

Da mir der erste Band der Hildur-Reihe „Die Spur im Fjord“ sehr gut gefallen hat, habe ich mich richtig auf Band 2 gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil.

1994 streicht mir bei den Beschreibungen des Mannes im Auto, der zwei kleine Mädchen beobachtet, eine Gänsehaut über die Arme.

Das müssen die Schwestern Rósa und Björk Rúnarsdóttir sein, die damals nach der Schule verschwanden und deren Verschwinden ihre große Schwester Hildur bis heute versucht aufzuklären.
2020 stehe ich mit einem Mann hinter dem Fenster einer kleinen Hütte im Skigebiet oberhalb der kleinen isländischen Gemeinde Ísafjörður und bin dabei, wie ein Schuss aus seinem Gewehr den einflussreichen Kommunalpolitiker Hermann Hermannsson niederstreckt. Kriminalpolizistin Hildur Rúnarsdóttir, die für einen Kollegen in Reykjavik eingesprungen war, wird zurück in die Westfjorde beordert. Die Ermittlungen nach dem Mörder gestalten sich allerdings schwierig, da sich Hermannsson durch seine Skrupellosigkeit, durch Korruption und zahlreiche Frauengeschichten viele Menschen zu Feinden gemacht hatte und der Kreis der Verdächtigen dadurch relativ groß ist. Nur kurze Zeit vorher ist ein Arzt mit seinem Flugzeug ins Meer gestürzt. Ihrer Intuition folgend wird Hildur schnell klar, dass die beiden Fälle ineinander spielen.
Wie schon in Band 1 verfolgt Hildur auch Spuren zum Verschwinden ihrer Schwestern weiter. Diesmal kommt auch ihre verstorbene Mutter Rakel zu Wort und erzählt von dem Leben vor dem Verschwinden der beiden kleineren Mädchen.

Satu Rämö hat mich auch mit dieser atmosphärischen Geschichte wieder voll in ihren Bann gezogen. Ich liebe ihre Beschreibungen der Kleinstadt Ísafjörður, vom Meer, von den Bergen, der unwirtlichen Natur und der Hektik Reykjaviks, die Hildur gar nicht mag. Ihre Figuren zeichnen sich durch soviel Detail- und Facettenreichtum aus und sind für mich sehr gut vorstellbar. Gerade Hildur mit ihren hellseherischen Fähigkeiten, die nicht nur Segen sind, habe ich fest ins Herz geschlossen. Ich sehe ihr gerne beim Baden im Nordmeerwasser zu und spüre das eiskalte Wasser direkt an meinen Beinen. Ich mag ihre Art, wie sie vom stressigen Arbeitsalltag abschaltet; wie sie versucht kurzzeitig ihr Trauma um ihre verschwundenen Schwestern zu vergessen; wie sie die Dinge sieht und auslegt, ihr Leben versucht so gut es geht zu genießen, und wie sie mit ihrem Kollegen Jakob umgeht. Wenn ich an ihn denke, sehe ich ihn immer mit seinem Strickzeug in der Hand einen aufwendig gemusterten Pullover stricken. Ich finde es klasse zu lesen, wie sie zu einem tollen Team zusammen gewachsen sind und ihren Dialogen zu lauschen.
Durch einige kleine Nebengeschichten erfahre ich wieder einiges mehr über Land und Leute und ihr Brauchtum in Island. Ihre Fußballbegeisterung z.B. habe ich im TV schon direkt miterleben können. Und auch die Corona-Pandemie macht vor der Nordmeer-Insel nicht halt.
Die ein oder andere Wendung hat mich überrascht, und die weiteren Zusammenhänge mit dem Verschwinden der beiden kleinen Mädchen lassen mich den Atem immer wieder anhalten.

Ein äußerst spannender Kriminalfall, der mich diesmal auch emotional sofort gepackt hat.
Ich bin schon so gespannt auf den (leider) letzten Teil der Trilogie.

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Vanessa werde ich mir merken

Vanessa - Der Spion, der mich vögelte | Erotischer Roman von Miu Degen

Das Cover, eine Frau, sexy, hot und mit Pistole machen richtig Lust auf die Geschichte voller Sex und Crime.
Vanessa lernt in einem heruntergekommenen Hotel einen heißen israelischen Agenten Ori Mizrachi kennen und schließt dabei ihren zweiten großen Auftrag als Agentin ab. Schnell sehen sie sich bei einer Lagebesprechung wieder.

Was Vanessa in ihrem Job als BND-Agentin alles erlebt, wird nicht weiter verraten. Nur eins: Lesen lohnt sich.

Ich habe schon einige erotische Geschichten von Miu Degen gelesen, aber Vanessa kannte ich bisher noch nicht. Dabei hat mich dieser heiße Roman vollkommen überzeugt. Ich mag den leichten, lockeren, sehr freizügigen Erzählstil bei dem es schnell zur Sache geht; der aber weder anstößig wirkt, noch geht sie mit ihren Beschreibungen derb unter die Gürtellinie. Mit ihrer Geschichte, die heiße Bilder vermittelt, knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann rund läuft. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichte wieder gut getroffen. Ich freue mich schon auf mehr von Vanessa und ihr.

Zum Abschluss bekomme ich als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte der Autorin als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und wie üblich ist auch hier ein Lesezeichen passend zum Buch mit dabei.

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Bewegende Schicksale

Zeit zu verzeihen von Hera Lind

Im Januar 1945 machen sich die meisten der Bewohner des kleines Ortes Wartenberg in Ostpreußen mit Sack und Pack auf den Weg ins 17km entfernte Allenstein um von dort einen der letzten Züge in Richtung Westen zu bekommen. Als eine der letzten entschließt sich auch die verwitwete Rosa zusammen mit ihren drei kleinen Jungs Walter, Heinz und Viktor ihre Heimat zu verlassen.

Hatte sie doch ihrem Mann, als er das letzte Mal zuhause war versprochen, immer auf die drei aufzupassen und sie vor dem Krieg zu schützen. In Allenberg registriert sie, dass der Zug in den alle einsteigen sollen, nicht Richtung Westen sondern nach Osten fahren wird und schafft gerade noch den Absprung. Auf der Toilette finden sie ein Baby, das dann von zwei Frauen, die es Clara nennen, mitgenommen wird, die zur Insel Rügen wollen. Rosa kann mit ihren Jungs aus Allenstein fliehen, macht sich auf den Weg zurück in ihr Haus in Wartenberg, wo sie alles daran setzt, ihren Jungs ein gutes Leben zu bieten.
1965 begegnen wir Baby Clara wieder, die in der DDR zu einer jungen Frau heran gewachsen ist und hier eine Ausbildung zur Krankenschwester macht. Sie erfährt, dass ihre leibliche Mutter Barbara, die nach 20 Jahren in kasachischer Gefangenschaft in einer psychiatrischen Einrichtung lebt, sie nie vergessen hat und nun versucht sie zu finden. Und sie lernt Viktor kennen, den Mann, der sie als kleiner 3jähriger Junge damals in Allenstein als Baby sehr gerne behalten hätte...

Was für eine Geschichte, die schon auf der ersten Seite Gänsehaut bei mir aufsteigen lässt. Für mich ist es schier unvorstellbar, was Frauen aushalten können, was sie zu leisten und zu erleiden im Stande sind – für ihre Kinder. Welchen Mut sie immer wieder aufbringen um ihr Liebstes zu schützen. Mich hat diese emotionale Geschichte voll gepackt, gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich bin in sie hinein getaucht, habe mit den Frauen und auch den drei Jungs gelitten, gemeint die reale als auch die emotionale Kälte, den Hunger und die Angst spüren zu können. Und ich habe Rosa dafür bewundert, wie und was sie aus fast Nichts alles zaubert. Genau so wie Barbara, die 20 Jahren Zwangsarbeit übersteht um dann feststellen zu müssen, dass ihr Mann eine neue Familie hat und er die Scheidung will. Aber auch Clara durchlebt im Gefängnis eine harte, demütigende Zeit ohne Empathie und Zuspruch, obwohl sie schwanger ist. Es war zum Teil sehr schwer auszuhalten, was ich hier lese. Ein paar Tränen sind geflossen. Ich habe aber auch geschmunzelt bei dem Gedanken, wie viel Trost und Kraft ein pfeifender Wasserkessel spenden kann. Und dass die Liebe alles aushalten kann und am Ende siegt.
Autorin Hera Lind begeistert mich immer wieder mit ihrem grandiosen und mitreißenden Erzählstil, der mir Bilder in den Kopf zaubert und so mein privates Kino anheizt. Auch wenn sie die wahren Geschehnisse nicht eins zu eins übernommen hat, überwiegen die Begebenheiten dreier starker Frauen, die ihr Schicksal angenommen, überstanden und gemeistert haben.

Ein bewegender, spannender und sehr berührender Tatsachenroman, der mich gefangen genommen und begeistert hat. Den ich sehr gerne gelesen habe und der mich sehr gut unterhalten hat.

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Ein New Adult-Thriller, der mir sehr gut gefallen hat

Insight - Dein Leben gehört mir von Antonia Wesseling

Das Cover hat mich mit seinen glitzernden Details und dem wunderschönen Farbschnitt sofort angesprochen. Für New Adult bin ich mit meinen fast 70 Jahren erwiesenermaßen viel zu alt, lese aber trotzdem hier und da gerne mal dieses Genre. Wie das nun mit einem Thriller zusammen geht, da war ich sehr gespannt.

Und ich muss sagen, hier hat mich Antonia Wesseling überrascht und sogar richtig begeistert.

Valerie Sophie Ehrmann ist eine beliebte und erfolgreiche deutsche Influencerin, die ihr Geld neuerdings auch mit einer Kosmetiklinie verdient. Sie hat lange für ihre Selbständigkeit gekämpft und muss jetzt für ihre Bekanntheit auch Nachteile in Kauf nehmen. Ihre Vergangenheit, die sie meinte erfolgreich verdrängt zu haben, hat nichts mehr mit ihr zu tun und holt sie doch in Form eines Stalker wieder ein. Wenn er etwas aus dieser vergangenen Zeit weiß, kann er ihre gesamte glitzernde Insta-Welt ins Wanken bringen und sie vernichten. Gut, dass sie da Paul hat, einen Polizisten, mit dem sie zusammen zur Schule gegangen ist und der ihr nun mit Rat und Tat zur Seite steht. Denn plötzlich weiß sie nicht mehr, wem sie noch trauen kann, wer auf ihrer Seite steht.

Antonia Wesseling hat es mit ihrem sehr angenehmen, detailreichen, bildhaften und sehr einfühlsamen Erzählstil ganz schnell geschafft mich ins Buch hinein zu ziehen. Und als ich Val mit ihrem Dackel Bella erst mal kennengelernt habe, ließ mich ihre Geschichte auch nicht mehr los.
Die Menschen, die ich hier neben ihr kennenlerne, sei es ihr Manager Tizian, ihre Nachbarin Lieselotte, ihr Fotograf Fred oder eben Paul, alle kommen menschlich und wie echt rüber. Und bei jedem stellt sich mir die Frage, ob und was sie/er mit Valeries Absturz zu tun haben könnte.
Die Zusammenführung von New Adult und Crime ist hier sehr gut gelungen und ich kann mir gut vorstellen, mehr in dieser Art zu lesen. So berührend und vor allem höchst spannend, dass ich das Buch innerhalb von 2 Tagen durchgelesen habe.

Mich hat die Autorin, die ich bis hierher nicht kannte, mit ihrer spannenden und interessanten Geschichte und kleinen erotischen Einschüben sehr gut unterhalten. Durch sie habe ich ein neues Genre entdeckt. Danke dafür.

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Ein absoluter Insel-Wohlfühl-Krimi

Wattenmeerblut von Katja Lund; Markus Stephan

Tamme Hansen, der „Hausmeister“ der Insel, ist unterwegs zu Meike Lorenzen um dort nach ihrem Kamin zu sehen, der ihr das Wohnzimmer voll qualmt. Er findet sie in einer Blutlache in ihrem Schuppen, durchbohrt von den langen Zinken einer Frontladergabel mit der gewöhnlich schwere Heuballen aufgespießt wurden.

Jan Benden und seine Frau Laura leben nun schon seit über 5 Monaten das locker-leichte Inselleben auf Pellworm, nachdem sie das hektische und gefährliche Kommissarsleben in Essen satt hatten. Aber seit sie hier leben, hat es schon drei Mordfälle gegeben, die er ermitteln musste. Nun der 4. Fall – auch wieder Mord oder eher ein Unfall? Dann taucht aus einer Baugrube die Leiche eines ehemaligen britischen Jagdflieger-Offiziers auf. Hat das alte Metallteil, das Meike Lorenzen unter Verschluss gehalten hat, etwas mit dem Absturz eines Jagdfliegers kurz vor Kriegsende 1945 bzw. mit dem Mann, den man jetzt gefunden hat, zu tun?
Das versucht Jan zusammen mit seiner Frau Laura, Tamme, der sich als selbsternannter Hilfssheriff sieht, und dessen Freundin Inka, die ihn auch hier tatkräftig unterstützen, heraus zu finden.

Nach Wattenmeermord, -feuer und -grab ist dies schon der 4. Fall, den der smarte Inselpolizist Jan Benden zusammen mit seiner Frau Laura, deren Freundin Inka und dem Inselfaktotum Tamme Hansen lösen muss. Für mich war es der erste Krimi aus der Feder von Katja Lund und Markus Stephan, den ich gelesen habe. Aber wenn die Reihe hoffentlich weiter geht, wird es nicht der letzte gewesen sein.
Auch wenn ich die ersten drei Fälle, auf die in kurzen Rückblicken immer mal wieder angespielt wird, nicht kenne, hatte ich nicht den Eindruck etwas Wichtiges verpasst zu haben. Allerdings ist es bestimmt schöner gerade die Hauptpersonen in ihrer Entwicklung von Beginn an begleiten zu können.
Auf den Coverinnenseiten finde ich vorne eine Skizze der Insel Pellworm mit einigen Stationen, die auch im Buch vorkommen. Hinten bekomme ich ein kleines plattdeutsches Wörterbuch für alle, die nich platt snacken.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme, sind zumeist sympathisch, andere nicht ganz so. Alle haben ihre Eigenheiten, Schrullen und Macken, die sie unverwechselbar machen. Jan und Laura sind mir als Ehepaar genau so ans Herz gewachsen wie als Ermittler. Und auch Tamme muss man in seiner friesisch-herben Art einfach gern haben. Der hinzu gezogenen Ermittler vom Festland dagegen bleibt am besten da wo er her gekommen ist.
Neben dem Mord an der alten Meike Lorenzen und dem Fund der zweiten Leiche hat Jan aber noch mehr zu tun. Im Fall des jungen Jasper Paulsen geht es um Verwahrlosung und Jugendkriminalität; jemand macht mit einer Drohne Jagd auf die Schafe aufm Deich; Laura hat Probleme mit den beiden Jungs und der Mutter, die bei ihr gerade auf dem Ferienhof urlauben. Auch häusliche Gewalt, die es wohl in Meikes Familie gab, wird angesprochen. Nach Drohbriefen an einen Immobilienhändler, passiert dem dann noch ein schwerer Verkehrsunfall. Bei all den nicht ganz so schönen Themen gibt es aber auch Positives. Es wird nämlich Geburtstag gefeiert. Wer der Jubilar ist, müsst ihr beim Lesen schon selbst heraus finden.
Der Erzählstil ist trotz der grausamen Ereignisse leicht und locker und ich habe mich auf Pellworm gleich wohl gefühlt, was auch an den wundervollen, bildhaften Beschreibungen liegt. Durch Tamme, der immer mal wieder in den norddeutschen Dialekt oder Ein-Wort-Sätze fällt, kommt das Flair der Insel noch besser raus.
Als Goodie bekomme ich zum Schluss noch zwei Rezepte von Gerichten, die mir beim Lesen das Wasser im Mund haben zusammen laufen lassen.

Ein spannender Krimi mit einer guten Portion Humor, bei dem die Polizeiarbeit an erster Stelle steht und der mich bis zum Schluss hat zappeln lassen. Mit einer Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet habe, die aber absolut nachzuvollziehen ist. Mit einem Ermittlerpaar, das ich sehr gerne bald mal wiederlesen würde.

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Ein absoluter Insel-Wohlfühl-Krimi

Wattenmeermord von Katja Lund; Markus Stephan

Tamme Hansen, der „Hausmeister“ der Insel, ist unterwegs zu Meike Lorenzen um dort nach ihrem Kamin zu sehen, der ihr das Wohnzimmer voll qualmt. Er findet sie in einer Blutlache in ihrem Schuppen, durchbohrt von den langen Zinken einer Frontladergabel mit der gewöhnlich schwere Heuballen aufgespießt wurden.

Jan Benden und seine Frau Laura leben nun schon seit über 5 Monaten das locker-leichte Inselleben auf Pellworm, nachdem sie das hektische und gefährliche Kommissarsleben in Essen satt hatten. Aber seit sie hier leben, hat es schon drei Mordfälle gegeben, die er ermitteln musste. Nun der 4. Fall – auch wieder Mord oder eher ein Unfall? Dann taucht aus einer Baugrube die Leiche eines ehemaligen britischen Jagdflieger-Offiziers auf. Hat das alte Metallteil, das Meike Lorenzen unter Verschluss gehalten hat, etwas mit dem Absturz eines Jagdfliegers kurz vor Kriegsende 1945 bzw. mit dem Mann, den man jetzt gefunden hat, zu tun?
Das versucht Jan zusammen mit seiner Frau Laura, Tamme, der sich als selbsternannter Hilfssheriff sieht, und dessen Freundin Inka, die ihn auch hier tatkräftig unterstützen, heraus zu finden.

Nach Wattenmeermord, -feuer und -grab ist dies schon der 4. Fall, den der smarte Inselpolizist Jan Benden zusammen mit seiner Frau Laura, deren Freundin Inka und dem Inselfaktotum Tamme Hansen lösen muss. Für mich war es der erste Krimi aus der Feder von Katja Lund und Markus Stephan, den ich gelesen habe. Aber wenn die Reihe hoffentlich weiter geht, wird es nicht der letzte gewesen sein.
Auch wenn ich die ersten drei Fälle, auf die in kurzen Rückblicken immer mal wieder angespielt wird, nicht kenne, hatte ich nicht den Eindruck etwas Wichtiges verpasst zu haben. Allerdings ist es bestimmt schöner gerade die Hauptpersonen in ihrer Entwicklung von Beginn an begleiten zu können.
Auf den Coverinnenseiten finde ich vorne eine Skizze der Insel Pellworm mit einigen Stationen, die auch im Buch vorkommen. Hinten bekomme ich ein kleines plattdeutsches Wörterbuch für alle, die nich platt snacken.
Die Menschen, mit denen ich es hier zu tun bekomme, sind zumeist sympathisch, andere nicht ganz so. Alle haben ihre Eigenheiten, Schrullen und Macken, die sie unverwechselbar machen. Jan und Laura sind mir als Ehepaar genau so ans Herz gewachsen wie als Ermittler. Und auch Tamme muss man in seiner friesisch-herben Art einfach gern haben. Der hinzu gezogenen Ermittler vom Festland dagegen bleibt am besten da wo er her gekommen ist.
Neben dem Mord an der alten Meike Lorenzen und dem Fund der zweiten Leiche hat Jan aber noch mehr zu tun. Im Fall des jungen Jasper Paulsen geht es um Verwahrlosung und Jugendkriminalität; jemand macht mit einer Drohne Jagd auf die Schafe aufm Deich; Laura hat Probleme mit den beiden Jungs und der Mutter, die bei ihr gerade auf dem Ferienhof urlauben. Auch häusliche Gewalt, die es wohl in Meikes Familie gab, wird angesprochen. Nach Drohbriefen an einen Immobilienhändler, passiert dem dann noch ein schwerer Verkehrsunfall. Bei all den nicht ganz so schönen Themen gibt es aber auch Positives. Es wird nämlich Geburtstag gefeiert. Wer der Jubilar ist, müsst ihr beim Lesen schon selbst heraus finden.
Der Erzählstil ist trotz der grausamen Ereignisse leicht und locker und ich habe mich auf Pellworm gleich wohl gefühlt, was auch an den wundervollen, bildhaften Beschreibungen liegt. Durch Tamme, der immer mal wieder in den norddeutschen Dialekt oder Ein-Wort-Sätze fällt, kommt das Flair der Insel noch besser raus.
Als Goodie bekomme ich zum Schluss noch zwei Rezepte von Gerichten, die mir beim Lesen das Wasser im Mund haben zusammen laufen lassen.

Ein spannender Krimi mit einer guten Portion Humor, bei dem die Polizeiarbeit an erster Stelle steht und der mich bis zum Schluss hat zappeln lassen. Mit einer Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet habe, die aber absolut nachzuvollziehen ist. Mit einem Ermittlerpaar, das ich sehr gerne bald mal wiederlesen würde.

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Auch auf der Insel der Reichen und Schönen wird gemordet

Mord unterm Reetdach von Eric Weißmann

Nachdem mir das erste Buch von Immobilienmakler Eric Weißmann „Aber bitte mit Reet“ mit seinen Geschichten aus seinem Makler-Alltag so gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf seinen ersten Krimi. Und auch der hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil.

Am Abend des traditionellen Sonnwendfeuers wird beim anschließenden Matjes essen am Stammtisch der Alten Liebe der alte Hinnerk Petersen vermisst.

Immobilienmakler Kristan Dennermann und Hinnerks Freund Simon Beeken schauen bei ihm zuhause vorbei, finden einiges merkwürdig und dann… Ja dann liegt er erschlagen in seinem Garten.
Petersen hinterlässt ein erstklassiges Anwesen im Sylter Süderheidetal, das bereits im Portfolio von Dennermann zum Verkauf steht. Und es gibt einige Bewerber, die dieses wunderschöne Haus unbedingt haben wollen. Es werden Gerüchte um Erbstreitigkeiten laut und eine Prostituierte soll in den letzten Monaten immer wieder mal bei Hinnerk gesehen worden sein.
Da sich HK Jan Kröger vom Polizeirevier Westerland sofort auf Dennermann als Verdächtigen einschießt, beschließt der zusammen mit seiner Assistentin Hella selbst auf die Suche nach dem Mörder und den Hintergründen der Tat zu gehen.

Ich habe es so genossen mal wieder auf der Insel nicht nur der Reichen und Schönen sondern auch meiner Sehnsucht zu sein und hier mit einem Immobilienmakler ermitteln zu können. Autor Eric Weißmann, selbst Immobilienmakler hier in Westerland, weiß also genau worüber er schreibt. Beim Lesen merke ich immer wieder, wie gut er sich hier auskennt und wie toll er es versteht, die Schönheiten und das Sehenswerte der Insel in seine Geschichte einfließen zu lassen. Auch sein Wissen über Immobilien und allem, was damit zu tun hat und hier wichtig ist, bringt er gekonnt unter. So werde ich nicht nur richtig gut unterhalten, sondern lerne auch noch das ein oder andere.
Durch den Prolog, der am Ende der Geschichte eine große Rolle spielt, bekomme ich einen ersten Eindruck von der Gefahr, die von der Nordsee bei Nebel und Düsternis ausgehen kann. Nordsee = Mordsee, da steigt bei mir die erste Gänsehut auf. Ab dann baut sich die Spannung langsam auf, die sich dann bis zum Schluss hält.
Mir persönlichen haben die verschiedenen Menschen, die ich hier kennenlerne, sehr gut gefallen. So unterschiedliche Charaktere, so viele verschiedenen Facetten – da ist alles dabei von sehr sympathisch bis Ekelpaket. Sofort sympathisch waren mir z.B. Kristan Dennermann und seine Assistentin Hella, die ihn Jamie nennt und die er als Honeypenny betitelt. Und natürlich Kristans Corgi Prince of Wales, der oft den richtigen Riecher hat und eingreift, wenn sein Herrchen mal wieder auf die Gefahr zu rennt. Aber auch die meisten der anderen Mitwirkenden kkommen sehr gut vorstellen rüber und ich habe sie schnell in mein Kopfkino einbauen können.
Der Fall selbst lag für mich eigentlich relativ schnell klar auf der Hand. Nur wurde mir beim weiteren lesen immer bewusster, dass ich da auf einer falschen Fährte gelandet war. Dass es aber am Schluss dann zu einem richtigen Show down kommt, mit einem Täter mit einer Wendung, an den ich gar nicht gedacht habe, das fand ich richtig klasse.

Wenn ihr genau wie ich locker leichte Krimis mit einer großen Portion Spannung, einem Schuss Humor und ganz viel Lokalkolorit mögt, dann solltet ihr diesen Sylt-Krimi unbedingt lesen. Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, wenn Immobilienmakler Kristan Dennermann bald mal wieder der Polizei auf seiner Heimatinsel unter die Arme greifen würde.

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